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R i o   d e   J a n e i r o



Rio de Janeiro, Copacabana (WS)

Rio de Janairo, Dom Pedro II, 1993 (WS)

Copacabana - das heißt kilometerweiter Sandstrand im Halbrund, Baden in der Ozeanbrandung, die angehenden Fußballartisten, die Strandschoenheiten, die Felsberge des Morro und des Zuckerhuts, Tropengewitter, abends im Hotel ein Gitarrist, der Lieder von Gilberto Gil spielt...

Der alte Hotelportier erklaert auf die Frage nach dem Bahnhof Dom Pedro: "Estaciao for the great trains, Sao Paolo and so on". Fuer die "großen" Zuege... Buskolonnen, Dieselschwaden, die aermsten Marktstaende, ein Wimmeln von Menschen, Autos, Polizei, so zeigt sich diese Gegend, die Bahnhofshalle schwer vergittert, zwar immer noch voll von Zuegen, aber alles Vororttriebwagen unter Gleichstrom, die meisten modern und aus Japan, einige uralt und versprayt. Cook hatte vor jenem Maerz 1993 noch einen einzigen Alibi-Zug pro Woche nach Sao Paolo angegeben, ein Budd-Triebwagen mit Abfahrt gegen Mitternacht, aber wer seiner Erinnerung wuerde sich um die Uhrzeit in diese Gegend wagen? Auch der Bahnhof Barao de Maura, von dem einst die Meterspurzuege der Leopoldina in die Sommerfrische Petropolis abfuhren, hat nur mehr Vorortverkehr. Wenn das der alte Hotelportier wuesste...

In seiner Erinnerung fahren unter dem imposanten Turm der Estaciao Dom Pedro wohl immer noch die Expresszuege auf der 1.60m-Breitspur der Central nach Sao Paolo mit den praechtigen Baldwin-Pacifics ab oder, nach Elektrifizierung des Vorortbereichs, mit den schoenen zehnachsigen Ellok von General Electric, die eigentlich fuer die Sowjetunion bestimmt waren, aber wegen des Kalten Krieges nicht mehr dort hin geliefert werden durften, vor den amerikanischen Schlaf- und Speisewagen des silbernen Luxus-Expresszuges nach Sao Paolo. Vorbei.

Und dennoch gibt es in Rio einen Zug, der in allen Touristenfuehrern steht, den die Reiseveranstalter weltweit propagieren, naemlich die meterspurige Zahnradbahn auf den 800m hohen Corcovado. Eigentlich wollte der Taxifahrer uns auf der Straße hinauf fahren, er behauptete, die Bahn sei kaputt. Aber der rote Zug fuhr wie eh und je, unter dem Blaetterdach der immergruenen Baeume, ueber dem Geknote der Wurzeln, in dem Gewirr von Lianen und Moosen, zwischen Kolibris und Hybiskusblueten hinauf zu der 38m hohen Christus-Statue, die die Haende ueber dieser schoensten (und mit ihrem Elend so verwunschenen) Stadt ausbreitet...


Cristo Redentor, Corcovado 1993 (WS)

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